Alles man so liebt und Lebt und brauch für die Seele

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Oscar
Beiträge: 2
Registriert: Mi 14.Sep, 2005 22:51

j.v.e.

Beitrag von Oscar »

da habn wa ne menge

lieder schweigen jetzt und klagen,
nun will ich erst fröhlich sein,
all mein leid will ich zerschlagen
und erinnern - gebt mir wein!
wie er mir verlockend spiegelt
sterne und der erde lust,
stillgeschäftig dann entriegelt
all die teufel in der brust,
erst der knecht und dann der meister,
bricht er durch die nacht herein,
wildester und lügengeister,
ring mit mir, ich lache dein!
und den becher voll entsetzen
werf ich in des stromes grund,
dass sich nimmer dran soll letzten
wer noch fröhlich und gesund!

lauten hör ich ferne klingen,
lustge burschen ziehn vom schmaus,
ständchen sie den liebsten bringen,
und das lockt mich mit hinaus.
mädchen hinterm blühnden baume
winkt und macht das fenster auf,
und ich steige wie im traume
durch das kleine haus hinauf.
schüttle nur die dunklen locken
aus dem schönen angesicht!
sieh, ich stehe ganz erschrocken;
das sind ihre augen nicht,

locken hatte sie wie deine
bleiche wangen, lippen rot -
ach, du bist ja gar nicht meine,
und mein lieb ist lange tot!
hättest du nur nicht gesprochen
und so frech geblickt nach mir,
das hat ganz den traum zerbrochen
und nun grauet mir vor dir.
da nimm geld, kauf putz und flimmern,
fort, und lache nicht so wild!
o, ich möchte dich zertrümmern,
schönes, lügenhaftes bild!

spät von dem verlorenen kinde
kam ich durch die nacht daher,
fahnen drehten sich im winde,
alle gassen waren leer.
oben lag noch meine laute
und mein fenster stand noch auf,
aus dem stillen grunde graute
wunderbar die stadt herauf.
draussen aber blitzts vom weiten,
alter zeiten ich gedacht,
schaudernd reiss ich in die saiten
und ich sing die halbe nacht.
die verschlafnen nachbarn sprechen,
dass ich nächtlich trunken sei -
o du mein gott! und mir brechen
herz und saitenspiel entzwei
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