Öhm, ganz so einfach, sich "stur" an die w3c-Vorgaben für Website-Design zu halten, kann man es sich leider nicht machen.
Ich habe zwar jetzt nicht mehr das Aktenzeichen im Kopf, aber es ist tatsächlich schon ein Mitarbeiter "erfolgreich" gekündigt worden, weil er eben genau das machte und das Arbeitsgericht gab dem Arbeitgeber mit diesem "Inhalt" (jetzt mal etwas freier zitiert) Recht:
"Der Auftrag, den Internetauftritt des Unternehmens, in dem der Klagesteller beschäftigt war, zu erstellen und damit möglichst viele Besucher anzuziehen, kam der Klagesteller insofern nicht nach, als hier die verwendeten Techniken nicht jedem Besucher der betreffenden Webseiten des Unternehmens zur Verfügung stehen und darauf keine Rücksicht genommen hatte".
In der Urteilsbrgründung wird dann erklärt, was mit "zur Verfügung stehenden Techniken" gemeint ist:
Da eben noch sehr viele Benutzer den Internet Explorer verwenden und da die Zielgruppe Unternehmen waren, deren "Entscheider" nicht immer neben dem Standard-Windows andere Software installieren ("warum extra Browser, der IE ist doch schon dabei"), wäre es in diesem Fall nicht nur ein Vergehen gegen den Auftrag für den Auftritt des Unternehmens, sondern geschäftsschädigendes Handeln.
Jetzt kann man sicher einwenden, dass Browser heutzutage kostenlos sind, aber was ist mit der Arbeitszeit des Mitarbeiters, der den Browser 1-n mal installiert, nur damit man w3c-konforme Websites auch korrekt angezeigt bekommt? Ist die kostenlos? Wohl kaum und in heutigen Zeiten ständig drohender Pleiten dreht jeder Vorgesetzte sein Budget zweimal um, bevor er solche Entscheidungen trifft.
Also nochmal zusammengefasst:
Als Webdesigner kann man sich nicht so einfach auf den Standpunkt zurückziehen: "Ich programmiere nur nach Standard und schiebe Darstellungsprobleme auf den Benutzer ab".
Denn nicht nur w3c-Standard wird vom Benutzer verwendet, auch Microsoft hat eben mit der (früher weiteren) Verbreitung des IE ein "quasi"-Standard geschaffen, dem man sich leider immer noch nicht verschliessen kann.
Ganz übel wäre es z. B. mit AJAX-Elementen:
Der IE kennt hier den "Standard" überhaupt nicht und damit würde genau jedes Ajax-Element zu einem Fehler führen, wenn man sich an den Standard hielte.
Daher muss man gerade bei Javascript/Ajax den IE extra berücksichtigen. Und auch z. B. der Firefox kennt "Ausnahmen" in Javascript, die man oft genug berücksichtigen muss, um das gleiche wie in anderen Browsern zu erreichen.
Kurzum:
Daher gibt es eben Webdesigner und Webentwickler, die genau die Unterschiede der Browser kennen und anwenden, wenn das gefordert ist. Und meist (zu Recht) nicht wenig dafür nehmen
